Der polnische Komponist und Pianist Frédéric Chopin ist bekannt für seine Anwesenheit in vielen Pariser Salons, nachdem er Ende des Jahres 1831 im Alter von 21 Jahren dort ankam. Tatsächlich ist bekannt, dass er von diesem Zeitpunkt seines Lebens an fast nur in den Kammerräumen des Pariser Salons auftrat, während er das große Publikum der großen Säle mied. Weniger bekannt ist, dass Chopin mit dem Format des Salons in Paris nicht zum ersten Mal in Kontakt kam. Er war sogar schon an das Medium gewöhnt, nachdem er bereits in fast allen Salons Warschaus, auch denen der Aristokratie und der dort stationierten russischen Generäle, als gern gesehener Pianist zugegen war. Segals künstlerische Forschung zielt darauf ab, ein neues Licht auf Chopins Klavierspiel zu werfen, das heißt auf die Elemente, die seine einzigartige Herangehensweise an die Tastatur und die Musik ausmachten. Dabei scheint Chopins Anwesenheit in den Warschauer Salons eine entscheidende Komponente in der Entwicklung seiner Technik zu sein. Dieses Konzert, das auf einem zeitgenössischen Wiener Instrument gegeben wird, das jenen ähnelt, die Chopin in Warschau umgaben, wird Segal´s neues Verständnis von Chopins Körperverhalten und seinen interpretativen und performativen Implikationen demonstrieren. Das Konzert besteht aus Werken, die unter dem Einfluss des Mediums komponiert worden sind, sowie einem Stück der klassischen Epoche, die so oft in den Warschauer Salons in improvisierten Kammerarrangements aufgeführt wurden.
Polish composer and pianist Frédéric Chopin is well known for his presence in the many salons of Paris, after arriving there late in 1831, at 21 years old. In fact, it is well known that from that point in his life, he appeared almost solely in the chamber settings of the Parisian Salon, while avoiding the large audiences of great halls. Less known to the common musician is that Chopin did not encounter salons for the first time in Paris, but was already rather used to the medium after growing up as a welcome pianist in almost every salon of Warsaw, even those of the aristocracy or of Russian stationed generals.
As my artistic research aims to shed new light on Chopin’s pianism, namely the elements that constructed his unique approach towards the keyboard and music, Chopin’s presence at the Warsaw salons seems to be a crucial component in his technique’s development. This concert, given on a contemporaneous Viennese instrument, as those that surrounded Chopin in Warsaw, will demonstrate my new understandings regarding the interpretational and performative implications of Chopin’s body behavior. The concert will consist of works written under the influence of the medium, as well as representative classical works often performed in the Warsaw salons, in improvised chamber arrangements.
Almog Segal*, Klavier
Dunja Kalamir, Violine
Jelin Lee, Violine
Ray Chong, Viola
Santo Scala, Cello
Petar Lucic Basaric, Kontrabass
Programm:
Dauer: ca. 1 Stunde 15 Minuten